Am Dienstag, dem 25. November 2025, durften die Schülerinnen und Schüler einen besonderen Besuch erleben: Elke Wengert, Betreiberin der Wild­tier­auf­fang­station Wengert in Göggingen, war bei den Erstklässlern zu Gast und brachte zwei zahme Igel mit. Die erstaun­lich zutraulichen Tiere hatten ihre Mutter verloren und wurden deshalb von Hand großgezogen. Seit August diesen Jahres hat die Wild­tier­auf­fang­station neben anderen Wildtieren bereits 335 Igel aufgezogen oder gesund gepflegt und erfolgreich wieder in die Freiheit entlassen.

Für viele Kinder war es das erste Mal, einen lebendigen Igel aus nächster Nähe zu sehen. Frau Wengert be­rich­tete anschaulich über das Leben der Igel im Jahres­lauf und die Herausforderungen, mit denen die nachtaktiven Tiere in der freien Natur konfrontiert sind. Die größte Gefahr für den Igel ist der Mensch. Besonders auf­ge­räumte Gärten stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, da sie den Tieren weder Nahrung noch Unter­schlupf bieten. Zu viele Gärten werden heute „zu sauber“ gehalten – ohne verwilderte Ecken mit hohem Gras, Hecken oder Laub, die als natürliche Nah­rungs­quelle und Versteck dienen.

Elke Wengert erklärte, dass Igel vor allem von Lauf­käfern und Spinnen leben, die jedoch in auf­ge­räum­ten Gärten kaum zu finden sind. Stattdessen sind die Tiere aus Hunger gezwungen, Schnecken und Würmer zu fressen, die gefährliche Parasiten auf die Igel über­tra­gen und sie krank machen. Ein weiteres großes Problem ist der Mähroboter: Viele Igel werden durch das nächt­liche Mähen schwer verletzt. Elke Wengert gab den Kindern wertvolle Informationen, wie man Igel im eige­nen Garten unterstützen kann: Mäh­roboter sollten nicht nachts oder in der Däm­me­rung laufen, Hecken sollten stehen bleiben und es sollte naturbelassene Ecken im Garten geben. Auch das Laub darf ruhig liegen bleiben, das Mähen sollte nur selten erfolgen, damit die Tiere ausreichend Unter­schlupf und Nahrung finden.

Ein weiteres Thema war die Versorgung von verwaisten Jungtieren, kranken, verletzten oder untergewichtigen Igeln. Diese Tiere können in die Wildtierauffangstation nach Göggingen gebracht werden, wo sie aufgezogen, bzw. gesund gepflegt und anschließend wieder in die Freiheit entlassen werden. Gesunde Igel dürfen jedoch nicht eingefangen werden.

Die Kinder hatten Gelegenheit, die Igel ganz genau zu betrachten, zu beobachten und sogar zu streicheln. Elke Wengert stand den Kindern für viele Fragen zur Ver­fü­gung und erklärte geduldig, wie wir alle unseren Beitrag zum Schutz der Igel leisten können.

Leider gibt es – anders als bei Tierheimen für Haustiere – keinerlei staatliche Unterstützung für die Pflege und Aufzucht von Wildtieren. So konnten die Schülerinnen und Schüler durch die Übergabe von Spenden einen wertvollen Beitrag für die Auffangstation leisten. Die Aktion war ein großer Erfolg und brachte den Kindern nicht nur viel Wissen über den Igel, sondern auch das Bewusstsein für den Umgang mit der Natur. 

Wir danken Elke Wengert herzlich für ihren Besuch und die lehrreiche Veranstaltung, die uns alle dazu anregt, den Lebensraum der Igel und anderer Wildtiere zu schützen.